So, ich habe mich mal an einen Pflegestellenbericht gesetzt. Claudia hat ihn für die HP etwas gekürzt, aber ihr bekommt ihn jetzt mal in voller Länge ;)
Yoda, der jetzt auf Neelix hört, hat sich in den vergangenen Wochen schon prächtig entwickelt. Er ist nach wie vor zu dünn, hat aber schon einiges zugenommen, was ihm sichtlich gut tut. Inzwischen passiert es ihm auch nicht mehr, dass es ihn beim Schütteln von den Beinen haut, und er tritt insgesamt sehr viel selbstsicherer auf, als zu Beginn.
Das Laufen an der Leine findet er etwas lästig, und so kommt es schon mal vor, dass er sich aus Prinzip hinsetzt, wenn es nicht in die Richtung geht, in die er gerne möchte, oder er anfängt, auf der Leine zu kauen. Ansonsten ist er an der Leine recht pflegeleicht, er zieht überhaupt nicht. Sein Problem ist vielmehr, dass er sich aufgrund der vielen interessanten Dinge um ihn herum nie wirklich entscheiden kann, ob er jetzt links, oder doch lieber rechts zuerst schnuppern soll, also rennt er einem gerne im Zickzack vor die Beine, so dass man ein wenig Acht geben muss, um den kleinen Kerl nicht umzurennen.
An der Schleppleine hingegen nutzt er gerne die volle Länge aus, und gibt als Windhund natürlich auch ordentlich Gas. Das Laufen mit anderen Hunden macht ihm großen Spaß, oft traut er sich aber nicht so recht, wirklich ausgiebig mit den anderen zu toben. Daher rennt er meistens streckenweise hinter ihnen her, um sich dann doch anderweitig alleine zu amüsieren. Dies geschieht vorzugsweise beim Graben von Löchern oder Zerkauen von Stöckchen. Generell ist Neelix anderen Hunden – und natürlich auch ihren Herrchen – gegenüber sehr aufgeschlossen. Er möchte unbedingt jeden begrüßen, und das tut er auf recht stürmische Art und Weise: er rennt auf die Hunde zu, in der Regel schwanzwedelnd und jaulend, und springt, je nach Größe seines Gegenübers, auch gerne an den Hunden hoch. Da das natürlich nicht jeder andere Hund gerne hat, ist also vor der Kontaktaufnahme mit fremden Hunden etwas Vorsicht geboten. Bisher war aber keiner dabei, der Neelix nicht mochte, ganz im Gegenteil, er erfreut sich hier bei Hund und Mensch großer Beliebtheit
Mit unseren beiden Hunden versteht sich Neelix bestens. Mit Podenco-Hündin Mora spielt er in der Wohnung ganz besonders gerne. Die zwei „kämpfen“ am liebsten um verschiedene Stofftiere, und Neelix ist sehr ausdauernd dabei und trägt den einen oder anderen Sieg davon. Da es ihm aber nach spätestens 5 Minuten langweilig wird, alleine auf einem Stoffhäschen herumzukauen, ergreift er die nächstbeste Gelegenheit, um Mora wieder zu animieren, indem er ihr einfach das nächste Stofftier „klaut“. Das geht so lange, bis Neelix alle Kuschels bei sich hortet.
Seine zweitliebste Beschäftigung innerhalb der eigenen vier Wände ist das Zerkauen irgendwelcher Dinge. Neben Kauknochen, getrocknetem Pansen und Schweineohren, ist ihm schon so einige Wäscheklammer (und leider auch mein Handy ) zum Opfer gefallen. Mit Kauknochen kann man ihn stundenlang beschäftigen, und er liebt es, seine Sachen vor den anderen Hunden zu verstecken. Gestern hat er versucht, sein Schweineohr im Katzenklo zu vergraben, hat dieses Versteck aber schnell als schlecht befunden, als ich das Ohr dort entdeckt hatte, und da er einige Grundkommandos schon kennt, bringt ihn ein „Pfui“ sehr schnell zur Raison, wenn er dort wieder einmal sein Näschen reinsteckt.
Neelix kennt „Pfui“, „Sitz“ klappt etwa in 6 von 10, mit Leckerchen in immerhin 10 von 10 Fällen, und auch auf seinen Namen hört er bestens, er kommt auf Zuruf sofort zu uns gelaufen. Das klappt auch draußen, solange Neelix keine Fährte von irgendwelchen Häschen oder ähnlichem aufgenommen hat. Er hat rassebedingt einen ausgeprägten Jagdtrieb, und daher findet er alles höchstinteressant, was sich draußen in den Gebüschen bewegt. Da er bei so einer Gelegenheit keine Rücksicht auf Verluste nimmt, muss er unbedingt an der Leine geführt werden. Damit er trotzdem seinem Bewegungsdrang nachgehen kann, ist er im Park oder auf nicht eingezäunten Hundewiesen an der langen Schleppleine.
Das Prinzip, dass man als Hund seine Geschäfte draußen zu verrichten hat, hat Neelix ebenfalls verstanden, aber ihm passiert trotzdem noch das ein oder andere Malheur. Derzeit sieht der Ablauf morgens aus wie folgt: Nach dem Aufstehen muss Neelix SOFORT vor die Tür zum pieseln, dazu braucht er in der Regel keine 5 Minuten. Wieder zu Hause, gibt es Futter, um dann umgehend nochmal vor die Tür zu gehen, da es sonst schon mal passiert, dass ein Häufchen praktisch direkt an Ort und Stelle in der Küche landet. Dieses Problem scheint Neelix aber nur morgens zu haben, nachmittags lassen wir in der Regel eine Stunde zwischen dem Fressen und dem nächsten Spaziergang verstreichen, damit die drei dann ordentlich laufen können, wenn wir raus gehen. Auch die Zeitabstände, die Neelix „trocken“ bleiben kann, werden immer größer, inzwischen hält er gute 6 Stunden aus. Falls er zwischendurch doch muss, meldet er sich. Das heißt, er rennt zwischen uns und der Tür hin und her und bellt dann entweder die Tür oder uns an. Nur bei großer Aufregung, zum Beispiel bei Besuch, landet noch mal eine Pfütze auf der Couch.
Neben den vielen andere Hunden, verträgt sich Neelix auch mit unseren drei Katzen hervorragend, denn alles innerhalb der eigenen Familie wird von Podencos in der Regel als Rudelmitglied anerkannt. Das heißt aber nicht, dass er nicht Katzen draußen gerne hinterher jagen würde. Wenn wir draußen einer Katze begegnen, flippt er an der Leine regelrecht aus. Auch mit Kindern versteht Neelix sich super, und lässt sich gerne von ihnen betüddeln.
Alles in allem ist Neelix ein lieber, sehr aufgeweckter Hund, der zwar noch einiges lernen muss, sich dabei aber bislang sehr gut anstellt. Mit etwas Einfühlungsvermögen und Geduld wird er sich sicher toll entwickeln.
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